Diagnostik

Um eine fundierte Aussage über das mögliche Vorliegen und den Schweregrad einer Lese-Rechtschreib-Störung machen zu können, ist der Einsatz von standardisierten Diagnostikverfahren notwendig. Diese ermöglichen eine quantitative und qualitative Einschätzung der Lese-Rechtschreibleistungen eines Kindes und bieten eine Vergleichsmöglichkeit mit gleichaltrigen Kindern. Damit man sich auf die Aussagekraft der Diagnostikverfahren verlassen kann, sollten ausschließlich Diagnostikverfahren verwendet werden, bei denen Normwerte und Aussagekraft anhand von wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden sind. Es handelt sich dabei überwiegend um Einzeltestverfahren, mit denen die alphabetische und orthographische Strategie des Schreibens sowie das Lesen und das Leseverständnis in den unterschiedlichen Alters- und Klassenstufen überprüft werden kann.

Da bereits vor dem Schuleintritt zahlreiche Vorläuferfähigkeiten für das Lesen und Schreiben erworben werden, existieren auch Diagnostikverfahren, mithilfe derer Risikokinder bereits im Vorschulalter identifiziert werden können. So können diese Risikokinder bereits vor Eintritt in die Schule gefördert werden und so die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreib-Störung gesenkt werden.